Barry Gibb - der älteste Bee Gee wird 75 Jahre alt

23.08.2021

Barry Gibb feiert am 1. September seinen 75. Geburtstag. Der legendäre Leadsänger der Bee Gees schrieb viele ihrer Hits und war auch als Songwriter und Produzent für andere Künstler äußerst erfolgreich. Wir werfen einen Blick auf die außergewöhnliche Karriere des ältesten und noch lebenden Bee Gees.

Barry Gibb gründet 1958 die Band Bee Gees

Die Familie Gibb – Mutter Sängerin, Vater Orchesterleiter – wanderte Ende der 50er Jahre von England nach Australien aus. Dort gründete Barry Gibb 1958 mit seinen Zwillingsbrüdern Robin und Maurice die Bee Gees. Bald waren die Brüder Gibb in TV-Shows zu sehen und hatten 1965 mit Wine and Women ihren ersten Top-Ten Hit. Barry Gibb schrieb bereits damals Songs für andere Künstler und wurde sogar als bester Songwriter ausgezeichnet.

Plattenvertrag und Umzug nach England

Als die Band 1966 mit Spicks and Specks in Australien den ersten Platz der Charts stürmten, waren sie bereits mit dem Schiff auf dem Weg nach England unterwegs. Dort wartete ein Plattenvertrag mit Polydor auf sie, der ihrer Karriere einen enormen Schub geben sollte . Bereits ein Jahr später wurden sie mit der Ballade New York Mining Disaster 1941 weltberühmt. Es folgten zahlreiche weitere Hits wie To Love SomebodyMassachusetts, World und I’ve Gotta Get a Message to You. 1968 wurde Barry sogar zum „Sexiest Man Alive“ gewählt.

Der Erfolg steigt der Band zu Kopf

Der Erfolg zollte seinen Tribut. Innerhalb der Band brodelte es gewaltig. Realitätsverlust, überbordender Materialismus und Streitereien zwischen Barry und Robin wegen der Lead-Vocals belasteten die Zusammenarbeit. Schließlich verließ Robin 1969 nach einem Streit über die passende Single-Auskopplung aus dem Doppel-Album Odessa die Band, um mit seinem Album Robin’s Reign eine Solo-Karriere zu starten.

Gegenüber dem Billboard-Magazin kommentierte Barry diese Zeit wie folgt: „Wir wurden berühmt, und das wurde ein wirklich mächtiges Element in unserem Leben. Es wurde ein Wettbewerb. Die Rivalität der Geschwister und all sowas. Das macht Erfolg aus dir – du bist nicht mehr derselbe.“

Nur ein halbes Jahr nach der Trennung kam es zur Wiedervereinigung der Bee Gees. Eine Reihe weiterer Hits folgten, mit Lonely Days und How Can You Mend a Broken Heart erreichten sie in den USA Goldstatus. Laut Barry hat Michael Jackson How Can You Mend a Broken Heart so gemocht, dass er ihn hin und wieder angerufen hat, um sich den Song von Barry am Telefon vorsingen zu lassen.

Die Disco-Ära

Dann begann die Disko-Ära und der dreistimmige Falsettgesang wurde zum Markenzeichen der Bee Gees. Mit Jive Talkin landeten sie den ersten Disco-Hit. Der Soundtrack zu John Travoltas Film Saturday Night Fever (1977) katapultierte sie weltweit an die Spitze der Charts. Gleich fünf Songs des Soundtracks erreichten Platz eins und gehören bis heute zu den besten Disko-Songs.

Kennt ihr übrigens schon die Dee Gees? Die Foo Fighters haben sich für ihr neues Album Hail Satin zu einer Bee Gees-Tribute-Band verwandelt und lassen mit funkigen Klängen die Disco-Ära wiederaufleben. Als Dee Gees, eine Anspielung auf die Initialen von Sänger Dave Grohl, hat die Band eine LP mit vier Covern der Bee Gee Discoklassiker Saturday Night Fever, Tragedy, You Should Be Dancing und More Than a Woman aufgenommen. Ein Cover des Songs Shadow Dancing von Andy Gibb findet sich ebenfalls darauf. Auf der B-Seite der Vinyl-Platte befindet sich aber der gewohnte Foo Fighters-Sound.

Die letzten Touren

In den 80er Jahren flaute die Disco-Welle langsam wieder ab und es wurde ruhiger um die Bee Gees. 1987 gelang ihnen ein Comeback mit dem Hit You Win Again. 1997 schließlich wurde Alone ihr letzter großer Erfolg, der in einigen asiatischen Ländern noch einmal Platz eins belegte. Im selben Jahr nahmen die Bee Gees in Las Vegas ihr großartiges Livealbum One Night Only auf. Es sollte eigentlich ihr letzter Auftritt auf der Bühne sein. Barry litt unter Arthritis und hatte beim Gitarrespielen unerträgliche Schmerzen. Doch war der Erfolg des Konzertes so groß, dass sie noch einmal auf Tour gingen.

Das Ende der Bee Gees

2001 erschien das Studioalbum This Is Where I Came In, in demdie Bee Geeszu ihrem Stil der Anfangszeit zurückfanden. Als würde sich ein Kreis schließen, sollte es auch ihr letztes gemeinsames Album sein. Denn nur zwei Jahre später starb Maurice Gibb völlig überraschend nach einer Darmoperation. Er wurde nur 53 Jahre alt. Ein weiterer Schicksalsschlag für Barry und Robin, denn bereits 1988 starb ihr jüngster Bruder Andy Gibb, der selbst nie Teil der Bee Gees war, jedoch als Solosänger große Erfolge feierte.

Nachdem Maurice gestorben war, wollte Robin als Bee Gees weitermachen. Barry konnte das nicht und sagte seinem Bruder: „Wir können Barry und Robin sein, oder wir können Robin und Barry sein, aber wir können nicht die Bee Gees ohne Mo sein.“ Das belastete das Verhältnis der Brüder, mehrere Jahre lang hatten sie kaum Kontakt zueinander.

Offiziell gaben die Brüder im September 2006 das Ende der Bee Gees bekannt. Gleichzeitig benannten sie sich in Brothers Gibb um und traten 2009 in Live-Konzerten auf. Als Robin 2012 seinem langjährigen Krebsleiden erlag, bedeutete dies auch das Ende der Brothers Gibb.

Barry verwaltet nun alleine das musikalische Erbe der erfolgreichsten Familienband aller Zeiten. Gegenüber der britischen Zeitung „The Guardian“ sagte er: „Es ist mir wirklich egal, ob sich jemand an mich oder die Gruppe erinnert. Ich möchte nur, dass die Musik lebt. Ich möchte, dass die Leute diese Musik in 20 oder 30 Jahren hören, die vor mehr als 40 Jahren gemacht wurde.“

Barry Gibbs eigene Projekte

Barry war immer offen dafür, auch mit anderen großen Künstlern zusammenzuarbeiten. Er schrieb Hits, wie etwa Barbra Streisands Woman in Love (1980), Dionne Warwicks Heartbreaker (1982) oder Diana Ross‘ Chain Reaction (1985). Ebenso produzierte er sehr erfolgreich Alben für Superstars, unter anderen Streisands Guilty (1980)und Guilty Pleasures (1985).

Neben seiner Tätigkeit als Songwriter und Produzent, trat er gerne in Duetten auf. Zu den bekanntesten gehören Indian Summer mit Roy Orbison (1985), Islands In The Stream mit Olivia Newton-John (2009) und To Love Somebody und Stayin‘ Alive mit Coldplay (2016). Mit Michael Jackson nahm er 2002 den Song All In Your Name auf, welcher aber erst 2011 veröffentlicht wurde.

Nach dem Tod von Robin wollte Barry seine Musikkarriere eigentlich beenden. Doch zwei Jahre später brachte er das Album In The Now (Im Hier und Jetzt) heraus. Es war neben Now Voyager (1984) und der Filmmusik zu Hawks – Die Falken (1988) sein drittes Solo-Album. 2019 kehrte Barry Gibb zurück auf der Bühne und gab einige sehr erfolgreiche Konzerte in den USA und England.

Privat ist Barry seit 1970 mit der ehemaligen „Miss Edinburgh“ Linda Ann Gray verheiratet. Das Paar hat fünf Kinder und lebt seit vielen Jahren in Florida und England. 

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