Die 10 größten Kameraleute der neueren Filmgeschichte

27.08.2018
Die 10 größten Kameraleute der neueren Filmgeschichte

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“Kinematografie ist die Kunst von Licht und Schatten, von visuellen Metaphern und Nuancen”, Janusz Kamiński.

Kameraleute sind die vergessenen Helden des Kinos. Als Bildgestalter sind sie beim Film sowohl für die Bildkomposition, die Kameraführung als auch für die richtige Ausleuchtung verantwortlich. Den Beifall ernten jedoch hauptsächlich die Regisseure und Schauspieler.

Dass einmal ein Kameraschaffender einem breiteren Publikum bekannt wird, wie Michael Ballhaus, bleibt eher die Ausnahme. Deshalb möchten wir unsere heutige Liste den besten Kameraleuten der neueren Filmgeschichte widmen. Film ab für die Besten der Besten!

Michael Ballhaus

Michael Ballhaus ist ein Name der geläufig ist, er plauderte in Talkshows, er trat in einer Dokumentation auf und es gibt Filmporträts und Bücher über ihn. Das kann man über nicht viele Kameramänner sagen, schon gar nicht im deutschen Sprachraum. Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Arbeit mit Rainer Werner Fassbinder und Martin Scorsese. Ballhaus wurde insgesamt dreimal für einen Oscar nominiert, unter anderem 2003 für den Film “Gangs of New York”. 2008 erhielt er den begehrten ASC Lifetime Achievement Award als erster deutscher Kameraschaffender.

Roger Deakins

Roger Deakins war Kameramann in einigen der bekanntesten Filme der Coen-Brüder, wie beispielsweise “The Big Lebowksi” oder “True Grit”. Insgesamt wurde Deakins 14 Mal für den Oscar nominiert. Er war damit, neben George J. Folsey, lange Zeit der am häufigsten nominierte Kameramann ohne Sieg. Erst 2018 durfte er die begehrte Trophäe für “Blade Runner 2049” endlich mit nach Hause nehmen.

Haskell Wexler

Haskell Wexler galt als einer der innovativsten, aber auch als absolut kompromissloser Kameramann. In “Dieses Land ist mein Land” setzte er für die Farbgebung braune Strumpfhosen als Filter ein, die dem Film seine berühmte Optik verliehen. In “Einer flog über das Kuckucksnest” wurde er wegen kreativer Differenzen in der Hälfte der Produktion ersetzt. Haskell Wexler erlangte fünf Oscar-Nominierungen und bekam zwei Statuen verliehen. 1996 bekam Wexler einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, eine Ehre, die Kameraleuten nur selten zuteil wird.

Wally Pfister

Wally Pfister ist vor allem bekannt für seine Arbeit mit dem Regisseur Christopher Nolan in Filmen wie “Inception” und der “The Dark Knight”-Trilogie. Angefangen hat Pfister als Nachrichten-Kameramann. Dort hat er gelernt mit der Kamera zu schneiden und mit natürlichem Licht umzugehen. Bis heute hat sein klarer und sauberer Stil, neben seiner eigenwilligen Kameraführung, einen großen Wiedererkennungswert. Nach drei Nominierungen gewann Pfister 2011 für “Inception” den Oscar für beste Kamera.

John Toll

John Toll begann seine Karriere damit an Dokumentationen mitzuarbeiten und Sanitäter mit der Kamera zu verfolgen, bevor er zum Film wechselte und bei Größen wie Haskell Wexler und Conrad Hall das Handwerk von Grund auf lernte. “The Forfeit” aus 1991 war Tolls erster Kinofilm als leitender Kameramann. Darauf folgten 1994 und 1995 die Filme “Legenden der Leidenschaft” und “Braveheart”, die ihm beide einen Oscar einbrachten. 1999 wurde er für den Film “Der schmale Grat” für einen weiteren Oscar nominiert.

Robert Richardson

Robert Richardson hat viele Filme mit Oliver Stone, Quentin Tarantino und Martin Scorsese gedreht. Die Filme mit Oliver Stone brachten ihm die erste von insgesamt neun Oscar-Nominierungen, sowie seinen ersten Academy Award für den Film “JFK – Tatort Dallas”, ein. Seinen zweiten Oscar erhielt er für Martin Scorseses “Aviator” und seinen dritten für die erneute Zusammenarbeit mit Scorsese an “Hugo Cabret”. Großes Aufsehen erlangte Richardson außerdem für Tarantinos “The Hateful 8”, der als erster Film seit 1966 mit anamorphen Objektiven von Panavision, im Format Ultra Panavision 70 gedreht wurde.

Emmanuel Lubezki

Während seiner 32-jährigen Karriere hat Emmanuel Lubezki mit Regiegrößen wie Terrence Malick, Alfonso Cuarón und Alejandro González Iñárritu zusammengearbeitet. Nach fünf vorangehenden Nominierungen, hat Lubezki in den Jahren 2014-2016 gleich drei Oscars in Folge für seine Kameraarbeit gewonnen. 2014 wurde er für „Gravity“ ausgezeichnet. „Birdman“ und „The Revenant“, die beide in Zusammenarbeit mit Alejandro González Iñárritu entstanden, wurden ebenfalls mit einer goldenen Statue beehrt.

Eduardo Serra

Der portugiesisch-französische Kameramann Eduardo Serra begann seine Karriere beim französischen Film. Für die Romanverfilmung “Wings of the Dove – Die Flügel der Taube” wurde Serra 1998 für einen Oscar nominiert. 2003 arbeitete er mit Peter Webber an dem Film “Das Mädchen mit dem Perlenohrring”, für das er mit Hilfe des Cinemascope-Verfahrens die Gemälde von Jan Vermeer und deren Farbgebung aufleben ließ. Für diesen Film gewann er den Europäischen Filmpreis und wurde ein weiteres Mal für einen Oscar nominiert.

Janusz Kamiński

Janusz Kamiński ist verantwortlich für die Kamera in fast allen Spielberg-Filmen seit “Schindlers Liste”, für den er 1994 einen Oscar gewann. Die Eingangssequenz in “Der Soldat James Ryan” – unten im Video zu sehen – zählt zu den beeindruckendsten Kriegsszenarien der Filmgeschichte. Die überwiegend mit der Handkamera gedrehten Bilder beeinflussten nachhaltig die filmische Darstellung von Kriegen. Kein Wunder, dass Kamiński auch für diesen Spielberg-Klassiker einen Oscar abstaubte.

Rachel Morrison

Den krönenden Abschluss unserer Liste macht Rachel Morrison, die 2018 als erste Frau überhaupt für den Oscar für die beste Kamera für den Film “Mudbound” nominiert wurde. Der verhältnismäßig günstig produzierte Film (10 Millionen US-Dollar) wurde 2017 erstmals auf dem Sundance Filmfestival präsentiert. Rachel Morrison zeichnet sich außerdem für die Kamera im aktuellen Film “Black Panther” verantwortlich, der nach seinem US-Start im Februar bereits am ersten Wochenende bisherige Kassenrekorde brach.

 

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