Wie läuft eigentlich eine Filmproduktion ab?

13.04.2015
Wie läuft eigentlich eine Filmproduktion ab?

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Ein neues Werk der Filmgeschichte ist geplant: Ein Film soll produziert werden und die Zuseher vom Hocker hauen. Wir gehen davon aus, dass das Drehbuch bereits steht und die Finanzierung geklärt ist. Wie wird ein geplanter Film jetzt eigentlich genau produziert? So viel soll verraten sein: Es ist eine unglaubliche Menge Arbeit, einen Film zu drehen. Lesen Sie hier, was für eine Filmproduktion alles notwendig ist:

Filmproduktion: So entsteht ein Film

Vorproduktion

In der Pre Production wird vom Produktions- und Aufnahmeleiter ein Drehplan erstellt, in dem festgehalten wird, welche Szenen wann und wo gedreht werden sollen. Schließlich werden die Szenen nicht in der Reihenfolge gedreht, in der die Zuschauer sie schlussendlich sehen. Bei Drehs an mehreren Orten oder in mehreren Städten werden die Szenen möglichst kosten- und zeiteffizient abgefilmt. Bei unvorhergesehenen Ereignissen, z.B. Schlechtwetter oder Krankheit, können Szenen im Drehplan auch getauscht oder vorgezogen werden. Wichtig ist, dass jemand den Überblick über die zu drehenden Szenen behält und den Drehplan immer wieder aktualisiert: Diese Aufgabe übernimmt meist die Aufnahmeleitung oder Produktionsassistenz.

Steht der Drehplan, werden Locations gesucht bzw. Filmstudios gebucht und Drehgenehmigungen eingeholt. Der Filmarchitekt kümmert sich um Requisiten und Umbauten. Oft sind die für den Film geeigneten Drehorte nicht am selben Ort oder gar in einer anderen Stadt – dann wird z.B. die Verkaufsfläche eines Shops an einem anderen Ort gedreht als die Umkleidekabine, die zu klein für einen Innendreh ist. Auf die Drehortsuche spezialisierte Location Scouts finden die geeigneten Motive für die Szenen im Drehbuch. Ausschlaggebend für die Auswahl sind unter anderem Größe, Lage, Licht und Störfaktoren wie Lärm oder Passanten.

Der Regisseur und der Szenenbildner entscheiden sich dann für die besten Motive. Bei der Motivtour besuchen Regisseur, Kameramann und Szenenbildner die Schaupätze und überprüfen sie auf die Durchführbarkeit der geplanten Dreharbeiten. Bei der technischen Motivbegehung, auch Tech Recce genannt, besprechen Regisseur, Kameramann, Szenenbildner, erster Filmaufnahmeleiter und Oberbeleuchter die technischen Details und Abläufe.

Ebenfalls vor dem eigentlichen Dreh muss die Ausstattung des Filmsets stehen. Das Szenenbild wird von Regisseur, Szenenbildner und Requisiteur so geplant, dass nur das angeschafft wird, was auch tatsächlich im Bild zu sehen ist: Dazu zählen meistens Bodenbeläge, Fenster oder Türen nicht. Wichtig sind möglichst natürlich wirkende Details wie Einrichtung, Dekoration und Alltagsgegenstände.

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Produktion

Drei Faktoren müssen bei den Dreharbeiten am Filmset einer Filmproduktion zusammenspielen: Kamera, Ton und Licht. Die gesamte Filmcrew inklusive Regisseur, Produzent, Produktionsleiter, Aufnahmeleiter, Schauspieler, Kostüm- und Maskenbildner, Kameraleute, Tontechniker, Lichttechniker etc. ist anwesend. Script / Continuity sorgen dafür, dass alle Szenen in Berichten festgehalten und Fehler wie Achsensprünge oder Anschlussfehler vermieden werden.

Vor Drehbeginn werden die geplanten Kameraeinstellungen, -perspektiven und –bewegungen festgehalten. Kameramänner und –frauen, Kamera- bzw. Steadycam-Operator und Kameraassistenten arbeiten bei der Filmproduktion gemeinsam am richtigen Bild.

Zum Ton zählen Sprache, Geräusche, Musik und Stille. Die O-Töne, also Originaltöne, und Atmo (Atmosphärenton bzw. Hintergrundgeräusche) werden direkt am Drehort aufgenommen. Die Tonmänner und –frauen sind dafür verantwortlich, dass alle Töne in der bestmöglichen Qualität aufgenommen werden, egal aus welcher Distanz. Dafür verwenden sie z.B. Tonangeln oder Ansteck-Mikrofone.

Ob mit natürlichem oder künstlichem Licht gearbeitet wird, hängt vom Drehort, der gewünschten Stimmung und auch der Filmidee ab. Der Oberbeleuchter ist verantwortlich für die perfekte Ausleuchtung des Motivs und wird vom (Ersten) Lichttechniker unterstützt.

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Postproduktion

Das Material ist im Kasten – aber in der Post Production entsteht erst der Film: durch Schnitt und Ton wird das vorhandene Material nun so zusammengefügt, dass die einzelnen Szenen ein logisches und harmonisches Gesamtbild ergeben. Dazu wird zuerst das gesamte Material gesichtet, d.h. mehrmals angeschaut.

Im Schnitt werden die passenden Aufnahmen für die Filmproduktion ausgewählt und aneinandergereiht. Dabei können viele verschiedene Fassungen eines Films entstehen. Der Filmeditor oder Cutter montiert die richtigen Einstellungen in eine sinnvolle Reihenfolge. Der Schnitt wird daher auch Montage genannt. Nachvollziehbare Zeit- und Ortswechsel sind im Schnitt genauso wichtig wie Tempo, Rhythmus und Stimmung: Der Schnittmeister kann aus ein und dem selben Material im Prinzip zwei komplett unterschiedliche Filme machen.

Zum Schluss kommt es auf den guten Ton an: In der Nachbearbeitung werden die vorhandenen Tonaufnahmen auf die fertig geschnittenen Filmszenen angepasst. Manche Geräusche werden nachträglich aufgenommen und eingefügt, damit sie besser zu hören sind. Auch die Musik und Off-Stimmen werden jetzt über den Film gelegt, alle Tonarten auf die selbe Lautstärke getrimmt und Spezialeffekte eingefügt. Schließlich wird der Film noch von Bildtechnikern farb- und lichtkorrigiert. Und dann geht es an die Vermarktung des Werks bei Festivals, Verleihern und Kinos!

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Im Making-Of des HD Austria TV-Spots können Sie einen Blick hinter die Kulissen einer Filmproduktion werfen.

 

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