Die Schlacht der Pixel: Echtes HD im Fernsehen

16.03.2015
Die Schlacht der Pixel: Echtes HD im Fernsehen

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HD-Paket da, HD-ready dort. Mit den zwei Buchstaben, die für hochauflösende Bilder (High-Definition) stehen, prahlen Fernsehsender, -hersteller und -anbieter gerne. Doch nicht überall wo HD draufsteht, sind auch immer brillante Bilder drinnen. Wir haben uns auf die Suche nach echtem (nativem) HD-Inhalt begeben.

HD steht für High Definition und bezeichnet eine Mindestauflösung des (Fernseh-)Bildes von 1.280 (horizontal) mal 720 (vertikal) Pixel. Häufig wird es als „Gegenteil“ bzw. Weiterentwicklung zu SD (Standard Definition mit rund 720 x 576 Pixeln) gesehen. Full HD hingegen steht für 1.920 mal 1.080 Pixel. Sowohl HD als auch Full HD sind heute gängige Bildformate, die aber häufig verwechselt werden.

Was der Fernseher können muss

Wer einen High Definition Fernseher besitzt, dem sind damit nicht automatisch High Definition Bilder sicher. Einerseits ist das Bild immer nur so gut wie das Signal, das in den Fernseher gelangt. Andererseits muss der Fernseher ein hochauflösendes Signal auch anzeigen können.

So hilft einem der beste Full HD oder gar 4K-Fernseher nichts, wenn man ihn mit einem analogen Telekabelsignal füttert oder mittels SCART-Kabel an den SAT-Receiver anschließt. Ebenso kann man ein Full HD-Bild (zum Beispiel von einer Blu Ray) nicht in voller Brillanz auf einem lediglich HD ready Gerät genießen.

80 Prozent aller TV-Haushalte in Österreich besitzen einen Flachbildfernseher – bei rund der Hälfte sind die Geräte über 37 Zoll groß. Je größer der Fernseher, desto wichtiger ist ein natives HD-Signal, um sein volles Potenzial auch auszuschöpfen. SD-Inhalte sehen auf großen Geräten unscharf und pixelig aus.

Was der Sender leisten muss

Bei vielen Fernsehsendern prangt heutzutage neben dem Senderlogo häufig der Zusatz „HD“. Wie kann es dann sein, dass etwa im ORF Marcel Hirschers Slalomsieg oder der Serienhit „Breaking Bad“ dem Zuseher als „HD“ erscheinen, Heimatfilme mit Peter Alexander aber pixelig und flau daherkommen?

Ganz einfach: Ein Fiat-Panda-Motor unter einer Porsche-Karosserie macht das Gefährt nicht zum Sportwagen. Umgelegt auf das Fernsehsignal bedeutet das: Peter Alexanders Filme wurden in den 1950ern und 60ern gedreht, wo von digitalem TV und Pixelmaßen noch lange nicht die Rede war. Ein aktueller Full HD-Fernseher muss also ein Bild mit sehr niedriger Auflösung von etwa 600 mal 500 auf 1.920 mal 1.080 Pixel hochrechnen, auch „skalieren“ genannt. Gepaart mit altem, analogen Ausgangsmaterial sind die Ergebnisse folglich recht bescheiden. Die Sportübertragung hingegen wird mit modernen Kameras aufgenommen und das High Definition Signal von 1.280 mal 720 Pixel („720p“) zum Zuseher geschickt. Hier spricht man von nativem HD Inhalt. Die erste HD Ausstrahlung des ORF war übrigens die Fußball-Europameisterschaft 2008.

Heute beträgt der Anteil an nativem HD-Inhalt im Fernsehen zur Primetime rund 95 Prozent, im Tagesdurchschnitt liegt der Anteil bei 80 Prozent.

Der Weg zum Full-HD im Wohnzimmer

Privatsender wie PULS 4, ProSieben oder RTL strahlen native HD-Inhalte größtenteils in Full-HD aus, also 1.920 mal 1.080 Pixel („1080i“ bzw. „1080p“) und sind zum Beispiel über HD Austria via Satellit oder UPC empfangbar.

Sowohl der ORF, als auch die großen öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ARD und ZDF zeigen derzeit keine Bestrebungen in echtem Full-HD auszustrahlen und bleiben bei 720p. Die Begründung: Der derzeitige 1080i Standard (i steht für interlaced) führe durch die abwechselnde Darstellung von zwei Halbbildern am Bildschirm zu unsauberen Ergebnissen bei schnellen Bildern. Die britische BBC strahlt übrigens seit 2011 teilweise in Full HD (1080i) aus.

Ob Sie nun tatsächlich Bilder in 720p, 1080i oder 1080p empfangen können Sie meist über die Programminfos in Ihrem Fernseher auslesen. Zusätzlich gibt der Zusatz „HD“ neben dem Senderlogo Auskunft darüber.

Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK zu Folge empfangen mehr als die Hälfte aller TV-Haushalte in Österreich High Definition Programme.

Fazit

Um echte (native) High Definition Inhalte zu sehen reicht es nicht, lediglich einen HD-Fernseher zu besitzen. Wir haben für Sie zusammengestellt, wie man HD-Fernsehen in Österreich empfängt.

Wie es mit der Auflösung von Fernsehbildern weitergeht und welche aberwitzigen Bildformate uns künftig erwarten könnten, lesen Sie in den beiden Beiträgen: „Die Zukunft von HD“ und „UHD: Übertragungen im TV frühestens 2018“

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