Humphrey Bogart: Ikone im Trenchcoat

13.01.2022

Der Schauspieler starb vor 65 Jahren, sein größter Filmhit „Casablanca“ wird heuer 80.

Vor 65 Jahren, am 14. Jänner 1957, starb Humphrey Bogart, der Star des Films „Casablanca“ (1942), der heuer ebenfalls ein Jubiläum feiert und 80 Jahre alt wird. Mit den Sätzen „Ich seh dir in die Augen, Kleines“ und „Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“ schrieb Bogart Filmgeschichte – „Casablanca“ ist quasi das Substrat der Karriere dieses überlebensgroßen, kleinen Mannes, der mit 1,55 Metern Körpergröße hohe, schwere Plateauschuhe tragen musste, um in den Szenen mit seiner Filmpartnerin Ingrid Bergman annähernd deren Größe zu erreichen. Bogart, der Kettenraucher, der 1957 einem Speiseröhrenkrebs-Leiden erlag, war dennoch eine Leinwandgröße, jedoch wurde er erst nach seinem Tod zu jener Ikone, die er bis heute ist.

Die Spur des Falken
© 1941 Turner Entertainment Co. All rights reserved.

Vom Charakterdarsteller zum bedeutendsten Filmschauspieler

Zeitlebens galt Bogart nämlich als Charakterdarsteller, später sind die ikonografischen Helden, die er spielte, als Teil der Popkultur in einen Beliebtheits-Olymp aufgestiegen, der seinesgleichen sucht. Ähnlich populär wie Bogart war damals nur Marilyn Monroe, die ihrerseits ebenfalls Leinwand-Ikonen schuf. Bogart in seinen Rollen als zynischer Einzelgänger, der in seinem berühmten Trenchcoat durch die Straßen lief, ist heute ein Motiv, dass für die Filmgeschichte und das alte Hollywood an sich steht. Nicht umsonst hat das American Film Institute Bogart Ende der 90er Jahre zum bedeutendsten Filmschauspieler der Filmgeschichte gewählt – noch vor Cary Grant oder Marlon Brando.

Ein Held auf Oscar®-Kurs

Superlativen gibt es auch für „Casablanca“: Bogarts Rolle des Rick Blaine landete bei einer Wahl der „100 größten Helden des amerikanischen Films“ auf Platz vier. Die Rolle war es auch, die Bogart 1944 seine erste Nominierung als bester Hauptdarsteller bei den Oscars® einbrachte. Gewonnen hat er ihn allerdings erst 1952 für „African Queen“.

Der Regisseur hinter Casablanca

„Casablanca“ hat jedenfalls eine ganz aufregende Geschichte: Der Film wurde 1942 unter der Regie von Michael Curtiz gedreht und brachte dem in Budapest geborenen Regisseur den Regie-Oscar®. Curtiz arbeitete zur Zeit der Donaumonarchie auch in Wien, wo er unter dem Namen Michael Kertesz die aufwändigsten Monumentalfilme der österreichischen Filmgeschichte drehte, darunter „Sodom und Gomorrha“ und „Die Sklavenkönigin“. Curtiz konnte in vielen Genres reüssieren, drehte nach seiner Emigration in die USA Filme wie „Robin Hood“ (1938, mit Eroll Flynn), den Film noir „Solange dein Herz schlägt“ oder das Musical „Weiße Weihnachten“.

Casablanca
© 1943 Turner Entertainment Co. All rights reserved.

Ein Filmklassiker mit bewegter Geschichte

„Casablanca“ war als Liebesgeschichte angelegt, war aber auch inhaltlich stark politisch geprägt, weil die Story zur Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt. Curtiz hat quasi die aktuelle Zeitgeschichte in den Film einfließen lassen. Der Bühnenautor Murray Burnett schrieb das Script eigentlich für eine Aufführung am Broadway, aber stattdessen langte Warner Bros. zu und bezahlte die damalige Rekordsumme von 20.000 Dollar für alle Rechte. Burnett wurde viel Geld geboten, ein Sequel zu schreiben, aber er lehnte alle Angebote ab, weil er fürchtete, dass Warner ihn verklagen könnte. Der Film sollte ursprünglich in Lissabon spielen und nicht in Casablanca, was für den Dreh keinen Unterschied machte: Gedreht wurde ohnehin in Burbank, Kalifornien. Eigentlich sollte der Film erst im Frühjahr 1943 erscheinen, aber man zog den Release vor, weil der Film von realen Ereignissen eingeholt wurde – der Afrika-Invasion und Einnahme Casablancas. Warner wollte diese Ereignisse für die PR nutzen.

Ein Faktum aus „Casablanca“ ist jedenfalls falsch: Das oftmals zitierte „Play it again, Sam“ gibt es nämlich gar nicht im Film. Dort heißt es wörtlich nur „Play it once, Sam“ und „Play it“. Ein weltbekanntes Zitat also ohne jeden Realitätswert.

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