Österreichische Schauspieler: Peter Alexander feiert 95. Geburtstag

21.06.2021

Am 30. Juni hätte Peter Alexander seinen 95. Geburtstag gefeiert. Mehr als vierzig Jahre lang war er einer der bekanntesten Entertainer des deutschsprachigen Raumes – seine Kinofilme waren Kassenmagneten, seine Lieder wurden zu Evergreens und seine Shows erreichten Einschaltquoten, die sonst nur bei Fußballweltmeisterschaften erreicht wurden.  Eine Hommage an Peter Alexander und weitere herausragende Schauspieler seiner Zeit.

© Taurus Media

Peter Alexander: Die Legende mit dem Wiener Schmäh (1926 – 2011)

Schon in seiner Schulzeit zeigte sich Peter Alexanders Talent zum Parodieren. Erste Schauspielerfahrungen sammelte er während seiner Kriegsgefangenschaft im Jahr 1945, als er in britischen Lagern an Theateraufführungen mitwirkte. Nach seiner Rückkehr und einem abgebrochenen Medizinstudium schrieb sich der spätere Star schließlich gegen den Willen seines Vaters im Max-Reinhardt-Seminar ein. 1948 schloss er das Studium erfolgreich ab, verkürzte seinen bürgerlichen Namen Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer und trat fortan nur noch als „Peter Alexander“ auf.

Im Film „Der Engel mit der Posaune“ feierte Peter Alexander 1948 sein Schauspieldebüt, allerdings nur in einer Statistenrolle. Seinen ersten Musik-Hit landete er nur drei Jahre später mit der Schallplatte Das machen nur die Beine von Dolores. 1954 spielte er schließlich in Franz Antels Musikfilm Verliebte Leute seine erste Hauptrolle.

Insgesamt trat Alexander von 1952 bis 1972 in mehr als 40 Unterhaltungs- und Revuefilmen auf, in denen er meist auch als Sänger zu sehen war. Große Popularität brachte ihm die Rolle des Kellners Leopold in der Operettenverfilmung Im weißen Rössl (1960). Weitere Highlights seiner beeindruckenden Filmkarriere waren unter anderem: Liebe, Tanz und 1000 Schlager (mit Caterina Valente), Saison in Salzburg, Die Abenteuer des Grafen Bobby oder Charleys Tante.

Bis 1998 war Peter Alexander außerdem in über 200 Fernsehsendungen als Sänger, Entertainer, Gastgeber und Parodist zu sehen. Außerdem nahm er etwa 120 Schallplatten auf. 1994 parodierte er in seiner vorletzten Show die britische Königsfamilie so perfekt, dass sich der Buckingham Palast die Videokassette schicken ließ.

In seinen letzten Lebensjahren musste der Familienmensch Peter Alexander schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Über den Tod seiner Frau Hildegard Haagen im März 2003 kam er nie wirklich hinweg. Das Paar war mehr als 50 Jahre verheiratet. 2009 verlor er auch noch seine Tochter Susanne durch einen Autounfall in Thailand. Bis zu seinem Tod am 12. Februar 2011 wohnte Peter Alexander zurückgezogen in Grinzing im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling.

Zum 95. Geburtstag des Multitalents zeigt Heimatkanal jeden Mittwoch im Juni, ab 20:15 Uhr, einen Film mit Peter Alexander.

Adrian Hoven: Der Naturbursch mit Sinn für Erotik & Horror (1922 – 1981)

Adrian Hovens Filmkarriere begann in den 40er Jahren, als die Filmwirtschaft nach publikumswirksamen Nachwuchsschauspielern suchte. Der gebürtige Tiroler Peter Hofkirchner, so Hovens bürgerlicher Name, sollte nach dem Willen seiner Eltern eigentlich Pfarrer werden, entschied sich dann aber nach dem Krieg für eine Schauspielkarriere.

Nach seinem Durchbruch als Sportstudent Rudy Walheim in Helmut Weiss‘ Tromba (1949) entwickelte er sich rasch zu einem der gefragtesten Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Er spielte in über hundert Filmen mit, darunter Mädchenjahre einer Königin, Canaris oder So sind die Frauen

Als sein Erfolg als Schauspieler nachließ, wechselte er hinter die Kamera und produzierte mit großem geschäftlichem Erfolg vor allem Horror- und Erotikfilme. Adrian Hoven starb am 8. April 1981 im Alter von nur 58 Jahren an einem Herzinfarkt.

Maximilian Schell: Das bodenständige Multitalent (1930 – 2014)

Maximilian Schell war einer der erfolgreichsten nicht-englischsprachigen Schauspieler in der Geschichte des amerikanischen Kinos. 1930 in Wien geboren übersiedelte seine Familie 1938 auf der Flucht vor den Nazis nach Zürich. Mit 22 Jahren debütierte Maximilian Schell als Schauspieler und Regisseur am Theater Basel, ab 1954 war er zunächst vor allem in deutschen TV- und Filmproduktionen zu sehen.

Größere Engagements in internationalen Filmen folgten, unter anderem an der Seite Marlon Brandos in The Young Lions. Mit seiner Rolle in Stanley Kramers Das Urteil von Nürnberg (1962)gelang ihm schließlich der internationale Durchbruch. Für seine Darstellung des Verteidigers von Nazi-Verbrechern erhielt er den Oscar als bester Hauptdarsteller. Durch seine Hauptrolle in Die Akte Odessa (1974) und Der Richter und sein Henker (1975) lernte er später Jon Voight kennen und wurde sogar Taufpate von dessen Tochter Angelina Jolie.

Auch als Regisseur war Schell erfolgreich: Sein Dokumentarfilm Marlene über das Leben der Schauspielerin Marlene Dietrich wurde 1986 für den Oscar nominiert und gewann 1987 den New Yorker Kritikerpreis.

Trotz seines weltweiten Erfolgs blieb Maximilian Schell seiner Heimat immer verbunden. Sein Rückzugsort war ein Bauernhaus auf einer Alm in Kärnten. Maximilian Schell starb am 1. Februar 2014 im Alter von 83 Jahren in Innsbruck.

Helmut Berger: Der schönste Mann der Welt (1940 – heute)

Helmut Berger wurde als Hoteliers-Sohn mit bürgerlichen Namen Helmut Steinberger in Bad Ischl geboren. Er galt in den 1960er und 1970er Jahren als der „schönste Mann der Welt“ und gehörte zu den populärsten Stars des europäischen Films.

Berühmt wurde er durch die Filme des großen italienischen Regisseurs Luchino Visconti, mit dem Berger eine langjährige Liebesbeziehung führte. Bergers steile Karriere begann 1969 mit seiner ersten großen Rolle in Viscontis Film Die Verdammten. Zu seinen größten Erfolgen zählten außerdem Gewalt und Leidenschaft, Ludwig II. oder Das Bildnis des Dorian Gray.

Der Tod Viscontis im Jahr 1976 stürzte Berger aber in eine derart schlimme persönliche Krise, dass er am ersten Todestag Viscontis einen Suizidversuch unternahm. Seine anhaltenden Probleme mit Alkohol und Drogen, aber auch die sinkende Präsenz des europäischen Films in den 1980er und 1990er, verhinderten, dass Berger nach dem Tod Viscontis an seine großen filmischen Erfolge anknüpfen konnte. Heute lebt Helmut Berger in einem Seniorenheim in Salzburg.

Oskar Werner: Aus Mariahilf nach Hollywood (1922 – 1984)

Oskar Werner wurde am 13. November 1922 in Wien als Oskar Josef Bschließmayer geboren. Schon als Schüler hatte er Komparsenrollen und wurde, ohne Schauspielausbildung, am Burgtheater engagiert.

1949 begann er – ebenso wie Peter Alexander – mit Der Engel mit der Posaune seine Filmkarriere. Im Gegensatz zu Alexander, der an internationalen Engagements nicht wirklich interessiert war, spielte Werner in zahlreichen internationalen Filmproduktionen.

Der exzentrische Schauspieler wurde zum Weltstar und war in Filmen von François Truffaut (Fahrenheit 451, Jules et Jim) und an der Seite von Richard Burton (Der Spion, der aus der Kälte kam) zu sehen. Zu seinen berühmtesten Filmen zählten In den Schuhen des Fischers und Das Narrenschiff.

1974 wirkte Wener in einer Folge „Columbo“ mit und sprach sich in der ersten deutschen Synchronisierung selbst. Die ARD kürzte jedoch bei diesen Columbo-Synchronisierungen die Folgen, weshalb RTL sie neu synchronisieren ließ. In dieser Fassung wurde Werner von Miguel Herz-Kestranek gesprochen.

Oskar Werner starb 1984 mit nur 62 Jahren an einem Herzinfarkt.

Karlheinz Böhm: Kaiser und Wohltäter (1928 – 2014)

Der Wahlösterreicher Karlheinz Böhm wurde mit seiner Rolle als Franz-Josef von Österreich in der Sissi-Trilogie berühmt. Er galt als der „Traumpartner“ schlechthin, wurde dieser Stereotypisierung aber bald überdrüssig. Um dieser Film-Schublade zu entkommen, verkörperte er in Michael Powells Peeping Tom (Augen der Angst) einen psychopathischen Mörder. Ab diesem Zeitpunkt blieben ihm im deutschsprachigen Raum für mehr als zehn Jahre jegliche Rollen verwehrt.

Böhm übernahm daraufhin Rollen in Hollywood-Filmen, trat im Fernsehen auf und widmete sich der Bühne. Ein kurzes Film-Comeback im deutschsprachigen Raum bescherte ihm Rainer Werner Fassbinder mit Martha, Effi Briest, Mutter Küsters Fahrt zum Himmel und Faustrecht der Freiheit, in denen er autoritäre Charaktere mit Hang zum Sadismus spielte. Von 1948 bis 1976 spielte er als erfolgreicher Schauspieler in etwa 45 Kinofilmen und auch im Theater. 

1981 gründete Böhm schließlich die humanitäre Organisation „Menschen für Menschen“ und begann sein Engagement für Äthiopien. 2002 wurde er dafür mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich gewürdigt. Am 29. Mai 2014 starb er im Alter von 86 Jahren in Grödig bei Salzburg und wurde in einem Ehrengrab der Stadt Salzburg beigesetzt.

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