Spezialeffekte: So werden Explosionen und Schießereien gemacht

30.07.2018
Spezialeffekte - So werden Explosionen und Schießereien gemacht

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So mancher von euch wird sich schon gefragt haben, wie Spezialeffekte zur Erzeugung von Feuer, Explosionen oder Schießereien im Film funktionieren. Wir geben euch einen Überblick über die eingesetzten Methoden und zeigen euch einige interessante Beispiele.

1. Visuelle Effekte (VFX), CGI

Visuelle Effekte (Visual F/X oder VFX) werden erzeugt, indem das gedrehte Filmmaterial nachträglich in der Postproduktion mittels diverser Computertechniken noch einmal überarbeitet oder Effekte überhaupt erst digital erstellt werden.

VFX-Verfahren werden daher angewendet, um Effekte zu generieren, die mit einer unbearbeiteten Filmaufnahme nicht oder nur sehr aufwendig zu erreichen sind. Das ist etwa der Fall, wenn die reale Produktion von Szenen zu gefährlich, kostspielig oder schlicht unmöglich wäre. Für die Umsetzung dieser Effekte werden oft spezialisierte VFX-Firmen (visual effect studios) gebucht.

Grundsätzlich unterscheidet man sichtbare und unsichtbare visuelle Effekte:

  • Unsichtbare VFX: Im fertiggestellten Film kann man diese Effekte nicht wahrnehmen, zum Beispiel das Frame-by-Frame-Übermalen eines beim Dreh übersehenen Kabels.
  • Sichtbare VFX: Dazu gehören auffällige Effekte, wie Explosionen, transformierende Roboter oder aufwendige Schießereien.

Im Bereich der VFX-Verfahren werden insbesondere folgende Methoden bzw. Techniken angewendet:

  • Computer Generated Imagery (CGI): Computergenerierte Szenen und Bilder, die meist mittels 3D-Computergrafik erzeugt werden.
  • Farbanpassungen: Die Farbanpassung des Films erfolgt in der Postproduktion und verleiht dem Film einen eigenen, besonderen Look und die gewünschte Stimmung.
  • Motion Capture: Bewegungen (motion) von echten Schauspielern werden erfasst (capture) und auf ein computergeneriertes Modell übertragen. Das funktioniert mithilfe eines speziellen Anzuges, der über spezielle Sensoren die realen Bewegungen des Schauspielers auf den Computer überträgt.
  • Blue-/Greenscreen: Hier agieren die Schauspieler vor einer grünen oder blauen Leinwand. Der Hintergrund wird dann erst nachträglich in der Postproduktion eingefügt. Dabei kann es sich entweder um eine reale Filmaufnahme oder eine Computergrafik handeln.

Sehr gut gemachte CGI Explosionen und Schießereien sind in „White House Down“ zu sehen, etwa die Bombardierung des Weißen Hauses oder die Helikopterattacke:

Ein wahres CGI-Feuerwerk an Explosionen bietet auch Independance Day:

Oder das Space Battle in „Rogue One: A Star Wars Story“:

2. Spezialeffekte (SFX)

Der Begriff Spezialeffekte wird fälschlicherweise häufig auch für visuelle Effekte (VFX) verwendet. Es besteht allerdings zwischen beiden ein markanter Unterschied: VFX erschafft mithilfe verschiedener Computertechniken die filmische Realität, während hingegen Spezialeffekte direkt am Drehort erzeugt und gefilmt werden.

Als Spezialeffekt bezeichnet man daher sämtliche mechanische und physikalische Techniken, die Ereignisse direkt am Drehort simulieren. Das kann einerseits direkt vor der Kamera geschehen (Feuer, künstlicher Nebel, Schusswechsel, Explosionen) oder durch Manipulation der Kameraaufnahmen (Mehrfachbelichtung, Stop-Motion). Folgende Effekte werden in diesem Bereich grob unterschieden:

  • Mechanische Effekte: In diese Kategorie sind physikalische Effekte einzuordnen. Dazu gehören sämtliche physische Manipulationen wie Explosionen, Feuerwände, platzende Reifen, zerspringende Glasscheiben oder Einschüsse bei Schießereien, aber auch Stop-Motion oder Modellaufnahmen. Die Effekte werden hier mit mechanisierte Requisiten und Szenerien sowie Pyrotechnik umgesetzt.
  • Atmosphärische Effekte: Mit atmosphärischen Effekten werden vor allem Wetterphänomene vorgetäuscht, z.B. Wind, Regen, Nebel, Schnee oder Wolken.
  • Optische Effekte: Darunter versteht man Effekte, die durch Manipulation der Kamera und der Beleuchtung erzeugt werden (z.B. spezielle Kameralinsen, Beleuchtungsarten oder unkonventionelle Kamerabewegungen). Die Szene wirkt dadurch anders, als mit freiem Auge. Die Technik wird z.B. eingesetzt, um auf einen Schusswechsel auf besondere Weise in Szene zu setzen.

In Hinblick auf Explosionen und Schießereien sind vor allem die Pyrotechniker gefragt. In einer Tatort-Folge sprengt sich beispielsweise ein Selbstmordattentäter mit einer Handgranate in die Luft. Um die Szene authentisch wirken zu lassen, wurde ein Metallbehälter mit weichen nachgemachten Ziegelsteinen, Balsaholz, Kork und ähnlichem Material befüllt. Dazu kam noch Propangas, um einen Feuerball zu erzeugen. Danach wurden die Brandsätze verkabelt, die sich mit Hilfe eines 100 Meter langen Kabels fernzünden ließen. Der Feuerball und der Behälter mit den Materialen wurden nacheinander gezündet. Dadurch sah man zuerst das Feuer und dann die Teile durch die Gegend fliegen.

In einer anderen Szene wurde ein Blutbeutel (blood pack) mit einem winzigen Filmeffektzünder (squib) für eine Schießerei präpariert. Bei Aktivierung des Zünders zerplatzte einerseits der Blutbeutel und andererseits erzeugte die Zündung ein Loch im Kleidungsstück, aus dem dann Blut spritzte. Die Blutpatronen wurden dabei jeweils genau im Rhythmus der Einschüsse gezündet.

Spezialeffekte sind teilweise auch äußerst kostenintensiv. Eine der bislang teuersten Filmszenen ist der Angriff auf Pearl Harbor aus „Pearl Harbor“:

Die Spezialeffekte verschlangen sagenhafte 5,5 Millionen Dollar. Der Grund dafür waren eine mehrere Monate lange Vorbereitungszeit, 700 Dynamitstangen, 2.000 Meter Zündschnur und mehr als 15.000 Liter Benzin. Zusätzlich mussten für den Dreh insgesamt zwölf Kamerateams eingesetzt werden, damit auch alles eingefangen wurde – eine Wiederholung wäre in diesem Fall einfach nicht möglich gewesen.

 

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