Wilhelmsschrei und Co: Geräusche, die Filmgeschichte schrieben

25.04.2016

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„Aaaaaaaaa!“ Während einer wilden Schießerei geht jemand zu Boden und ein langgezogener Schrei schallt durch die Szenerie – der Wilhelmsschrei (engl. Wilhelm scream) . Dieser berühmteste Schrei der Filmgeschichte ist mehr als 60 Jahre alt und hallte bisher durch mehr als 300 Filme, darunter „Spiderman“, „Inglourious Basterds“, „Kill Bill“, „Pulp Fiction“, „Juno“, „Toy Story“, „Transformers“, „Planet der Affen“ und „Reservoir Dogs“.

Der Wilhelmsschrei als Scherz unter Hollywoods Sound-Designern

Der Wilhelmsschrei ist ein Soundeffekt aus einer kommerziellen Klangbibliothek, der in mehr als 300 Filmen verwendet wird. Seinen Namen verdankt der Wilhelmsschrei einem gewissen „Wilhelm“, der im Western „Der brennende Pfeil“ im Jahr 1953 schreiend zu Boden ging. Ben Burtt, der Sound-Designer von Star Wars, gefiel das markante „Aaaaaaa!“ so gut, dass er es unter anderem in den „Star Wars“-Filmen einsetzte. Allerdings tauchte der Wilhelmsschrei schon zwei Jahre früher in „Die Teufelsbrigade“ auf, was Burtt aber zu diesem Zeitpunkt nicht wusste.

Nach und nach landete der Schrei in weiteren Sound-Bibliotheken und entwickelte sich in Hollywood zum Running-Gag unter Tonmeistern und Regisseuren. In „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984) nahmen Burtt und das Team später sogar direkt auf „Die Teufelsbrigade“ Bezug und ließen Harrison Ford in einem Wasserloch gegen Alligatoren kämpfen, als der Sound ertönt. Genau wie in der Originalszene.

Wer steckt hinter dem Schrei?

Die reale Person hinter dem Wilhelmsschrei steht nicht zweifelsfrei fest: Ben Burtt, der Sound-Designer von Star Wars, hatte sich vor einigen Jahren auf die Suche nach dem Künstler gemacht. In den Archiven von Warner fand er eine Akte über jene Künstler, die an den Tonaufnahmen zum Film „Die Teufelsbrigade“ im Jahre 1951 beteiligt waren. Burtt hat ihre Stimmen miteinander verglichen und einen der Männer auf der Liste als den wahrscheinlichsten Schreihals identifiziert:

Sheb Wooley, ein amerikanischer Schauspieler und Country-Sänger, der in „12 Uhr Mittags“ mitgespielt und 1958 mit dem Lied „Purple People Eater“ einen Nummer-Eins-Hit in den USA hatte. War er derjenige, der Wilhelm schreien ließ? Fragen konnte ihn Burtt nicht mehr: Wooley war 2003 im Alter von 82 Jahren gestorben. In den meisten Quellen wird Sheb Wooley aber heute als die wahrscheinlichste Stimme für den Wilhelmsschrei bezeichnet.

Lichtschwert und Kettensäge

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Auch andere Geräusche haben es im Kino zu Berühmtheit gebracht, manche sind auf ewig mit Charakteren und Filmen verknüpft. Gleich zwei werden an dieser Stelle „Star Wars“-Fans einfallen: das Brummen des Lichtschwertes und Darth Vaders legendäres, schweres Atmen. Dessen Markenzeichen hatte Ben Burtt eigens für den Film aufgenommen, indem er selbst in ein Tauchgerät atmete.

Unvergessen sind auch Godzillas „Roaaar!“, das Brüllen des T-Rex in „Jurassic Park“, eine Mischung aus Tiger-, Alligator- und Elefantenbaby-Lauten, oder das Geräusch der immer lauter werdenden Kettensäge in „Texas Chainsaw Massacre“. Und was wäre Maggie Simpson ohne ihr markantes Nuckeln?

Der Schrei des Falken

Andere Geräusche tauchen – gleich dem Wilhelmsschrei – immer wieder in Filmen auf. Laute ebenso wie leise.

Den Schrei einer Katze, hier in dem Film „Die Maske“, hören wir meistens, wenn etwas aus dem sichtbaren Bildrand fliegt. Und auch Stille wiederholt sich im Film. Weil wir diese als unangenehm empfinden, ist sie meistens mit Nebengeräuschen wie leisem Hundegebell, Kinderlachen oder kaum zu hörenden Schritten hinterlegt. Oder mit dem zwei Sekunden langen Falken-Ruf namens „Bird Hawk Single Screech PE020801“. Laut dem SZ Magazin hatte diesen vor über 50 Jahren ein Tontechniker aufgenommen und er zählt bis heute zu den beliebtesten Sound-Effekten.

Beim nächsten Filmabend heißt es also: Besonders genau hinhören!

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