Agatha Christie: 130 Jahre „Queen of Crime“

14.09.2020
Agatha Christie
© 2013 ESCAZAL FILMS

Agatha Christie, die ungekrönte „Queen of Crime“, hätte am 15. September 2020 ihren 130. Geburtstag gefeiert. Ihrer Fantasie verdanken wir Detektive wie den cleveren Hercule Poirot und die etwas schrullige Miss Marple. Ihre Theaterstücke sind noch immer erfolgreich, und die Verfilmungen ihrer Werke wie „Tod auf dem Nil“ oder „Mord im Orient-Express“ gehören zu den Klassikern. Zeit für eine Hommage an die Grande Dame der Kriminalliteratur und einige Filmtipps! 

Hercule Poirots Debüt im Jahr 1920

Agatha Christie
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Vor genau 100 Jahren begann mit der Veröffentlichung von „Das fehlende Glied in der Kette“ Agatha Christie´s Weltkarriere als Schriftstellerin. Der Roman handelt vom jungen Arthur Hastings, der auf dem Landsitz seines Freundes den qualvollen Tod der Hausherrin miterlebt. Die seltsamen Umstände ihres Todes deuten auf eine Vergiftung. Natürlich gelingt es Poirot mit seiner akribischen Detektivarbeit den komplexen Fall zu lösen.

Der Stil Agatha Christies überzeugte viele Leser. So schrieb etwa der Rezensent der New York Times: „Dies mag zwar das erste Buch von Agatha Christie sein, aber sie schreibt mit der Cleverness einer erfahrenen Autorin.“

Wie viele andere ihrer Werke war der Roman von Christies eigener Lebenswelt beeinflusst. Sie schrieb den Krimi während des 1. Weltkriegs, als ihr Mann als Soldat in Frankreich stationiert war und sie selbst als Krankenschwester beim Britischen Roten Kreuz arbeitete. Ihre Erfahrungen mit Giften, die sie in dieser Zeit sammelte, verarbeitete sie später in mehreren Büchern. 

Agatha Christie und der Geheimdienst

Agatha Christie
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Ideen für ihre Krimis bekam die Autorin auch auf ihren zahlreichen Reisen im In- und Ausland. 1928 reiste sie mit dem „Orient-Express“ nach Istanbul, dann weiter mit dem „Taurus-Express“ bis nach Bagdad. Zwei Jahre später lernte sie auf einer weiteren Reise ihren späteren zweiten Mann Max Mallowan kennen, der sie auf Exkursionen in den Orient und nach Griechenland begleitete.

Christies Werke waren so nah an der Realität, dass sie mit ihrem Roman „N or M?“ (1941) sogar in das Fadenkreuz des britischen Geheimdienst MI5 geriet: In dem Buch behauptet eine Romanfigur namens Major Bletchley, dass er britische Kriegsgeheimnisse kenne. Nun arbeitete aber ein guter Freund von Agatha Christie, Dilly Knox, in Bletchley Park. Dort befand sich damals der Sitz der militärischen Dienststelle, die sich mit der Entzifferung des deutschen Nachrichtenverkehrs befasste.

Aufgrund dieser Namensgleichheit verdächtigte der MI5 Christies Freund, militärische Geheimnisse preisgegeben zu haben. Knox dementierte und auf die Frage nach dem Namen antwortete Christie dem MI5: „Bletchley? Meine Güte, ich bin dort mit dem Zug steckengeblieben, auf dem Weg von Oxford nach London, und habe dafür Rache genommen, indem ich einen meiner am wenigsten liebenswerten Charaktere diesen Namen gegeben habe.“

Eigentlich war sie ja nur Ehefrau…

Es gibt viele Gründe, von Agatha Christie fasziniert zu sein. Einer davon ist ihre enorme Schaffenskraft. Dabei sah sich Christie selbst in erster Linie als Ehefrau, die nur nebenbei Krimis schrieb: „Meine schriftstellerische Tätigkeit als Beruf aufzufassen, wäre mir lächerlich erschienen.“ Eine erstaunliche Aussage von einer Autorin, die sozusagen en passant zu einer der erfolgreichsten Schriftstellerinnen avancierte.

Agatha Christie ist mit mehr als zwei Milliarden verkauften Büchern nach Shakespeare und der Bibel die auflagenstärkste Autorin aller Zeiten. Nicht nur das: Sie ist auch die erfolgreichste Theaterautorin aller Zeiten. In den 50er Jahren, ihrer goldenen Bühnenzeit, wurden im Londoner West End manchmal drei Christie-Stücke gleichzeitig gespielt. Auch hält sie den Rekord für das Theaterstück mit der längsten Spielzeit. Seit 1952 läuft in London ihr Bühnenstück „The Mousetrap“ („Die Mausefalle“), das bis heute zum Pflichtprogramm für London-Touristen gehört.

Insgesamt schrieb Agatha Christie 74 Romane, zahlreiche Kurzgeschichten, zwei Autobiographien, mehrere Lyriksammlungen und mehr als 20 Bühnenstücke. Ihre Romane dienten als Vorlage für 27 Kinofilme, 97 TV-Filme, 19 Zeichentrickfilme sowie 20 Hörspiele. Viele dieser Umsetzungen wurden zu Klassikern des Krimigenres. Christie schrieb aber nicht nur Krimis, sondern auch sechs Liebesromane. Allerdings unter dem Pseudonym Mary Westmacott. Erst nach zwanzig Jahren wurde dieses Geheimnis gelüftet.

Mörderische Spiele: Marathon und TV-Premiere

In der französischen Serie ermitteln Kommissar Swan Laurence (Samuel Labarthe), Journalistin Alice Avril (Blandine Bellavoir) und Sekretärin Marlène Leroy (Élodie Frenck) mit französischem Flair in klassischen Agatha Christie Fällen. Derzeit läuft Mörderische Spiele bei Sony Channel jeden Montag um 20.15 Uhr. Die neuen Episoden 19-27 könnt ihr ab 12. Oktober sehen. Weiters ist vor dem Start der neuen Folgen ein Marathon der bisherigen Episoden 1-18am10. und 11. Oktober jeweils ab 20.15 Uhr geplant.

Agatha Christie´s Marple: Marathon im Oktober

Agatha Christie
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Die britische Serie basiert auf der Buch- und Kurzgeschichtenreihe mit der Titelheldin Miss Marple. Aus Altersgründen hat sich Hauptdarstellerin Geraldine McEwan nach drei Staffeln zurückgezogen, von 2009 bis zum Ende der Serie wurde Miss Marple von Julia McKenzie gespielt. Agatha Christie´s Marple wird derzeit ebenfalls von Sony Channel ausgestrahlt. Die 5. Staffel der Krimiserie startet am 15. September um 18.35 Uhr. Und wer Lust auf einen Krimi-Marathon hat, der kann sich vom 2. bis 4. Oktober jeweils ab 13.45 Uhr alle sechs Staffeln der Erfolgsserie ansehen!

Tipp: Agatha Christie Filme bei videociety

Viele verfilmte Agatha Christie Romane wurden zu Klassikern des Krimigenres. Derzeit sind einige der besten Agatha Christie Filme bei videociety zu sehen. Hier ein kurzer Überblick:

Ein fremder kam ins Haus (1957):

In der lange als verschollen geltenden Adaption einer Kurzgeschichte von Agatha Christie heiratet Sekretärin Cecily Harrington (Elfriede Kuzmany) nach einem Lottogewinn den Weltenbummler Bruce Lovell (Fritz Tillmann). Doch bald mehren sich die Anzeichen, dass mit Bruce etwas nicht stimmt.

16 Uhr 50 ab Paddington (1961):

Die schrullige Miss Marple (Margaret Rutherford) wird während einer Zugfahrt Augenzeugin eines Mordes. Als die Polizei weder die Leiche noch andere Spuren findet, nimmt die alte Dame die Sache selbst in die Hand.

Vier Frauen und ein Mord (1963):

In der Krimikomödie verhindert Miss Marple (Margaret Rutherford) als Geschworene bei Gericht die Verurteilung eines Mannes, der offenbar zu Unrecht des Mordes angeklagt wurde.

Hercule Poirot mit Peter Ustinov (1985/1986):

Seit kurzem sind bei videociety auch drei Agatha Christie-Filme mit Peter Ustinov in der Rolle des Hercule Poirot zu sehen. Poirot ermittelt in „Mord à la Carte“ (1985) in einem Mord an einem englischen Lord. In „Mord mit verteilten Rollen“ (1986) endet eine als Gesellschaftsspiel inszenierte Mörderjagd mit einem echten Todesfall und in „Tödliche Parties“ (1986) wird Poirot um Hilfe gebeten, um einige mysteriöse Todesfälle in Acapulco aufzuklären.

Das letzte Weekend (1987):

Die packende, originalgetreue sowjetische Verfilmung des Agatha-Christie-Romans „Und dann gabs keines mehr“ handelt von zehn Personen, die alle ungesühnte Morde begangen haben und auf einer einsamen Insel nach und nach Opfer eines mysteriösen Killers werden. Der Krimi wurde bereits zehn Mal verfilmt, unter anderem 2015 als dreiteilige, sehr sehenswerte BBC-Miniserie mit Starbesetzung. An einer weiteren Adaption arbeitet derzeit 20th Century Studios.

Miss Marple: Mord im Spiegel (1992):

Die berühmte Filmdiva Marina Gregg lebt seit kurzem in Gossington Hall in der Nähe von St. Mary Mead. Bei einem Empfang, der dort stattfindet, stirbt eine Bewohnerin des Dorfes. Miss Marple (Joan Hickson), die zufällig anwesend ist, beginnt ihre Ermittlungen.

Knives Out – Mord ist Familiensache (2019):

Ebenfalls bei videociety abrufbar ist die erfolgreiche US-Krimikomödie „Knives Out – Mord ist Familiensache“ von Rian Johnson. Die Story stammt zwar nicht aus der Feder Agatha Christies, ist aber eine ganz offensichtliche Hommage an die Queen of Crime. Ganz im Stil von Agatha Christie geht es um einen erfolgreichen Krimiautor, der an seinem Geburtstag in einem amerikanischen Landhaus ermordet wird und dessen gesamte Familie als höchst tatverdächtig gilt. Der Film ist hochkarätig besetzt, unter anderem mit Daniel Craig, Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Don Johnson und Ana de Armas.

Bald im Kino: Tod auf dem Nil mit Kenneth Branagh (2020)

Am 22. Oktober kommt nach „Mord im Orient Express“ aus dem Jahr 2017 eine weitere Agatha Christie Verfilmung von Kenneth Branagh in die Kinos. Branagh schlüpft erneut in die Rolle des scharfsinnigen Belgiers Hercule Poirot und übernimmt auch die Regie. Diesmal muss Poirot einen mysteriösen Mordfall während einer Nil-Kreuzfahrt aufklären. Aber seht selbst – hier ist der erste Trailer von „Tod auf dem Nil“:

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