Hinter der Maske: So entstehen Movie-Monster

17.06.2019
Hinter der Maske: So entstehen Movie-Monster
© 2019 iStockphoto LP 1033128160

Make-Up-Artists sind die Meister der Monster. Sie verwandeln Menschen in blutrünstige Uruk-Hai aus Der Herr der Ringe oder in grässliche Zombies aus Game of Thrones. Riesige Teams aus Künstlern und Bildhauern arbeiten hier zusammen – und wie sie das genau machen, schauen wir uns heute Schritt für Schritt an. Wollt ihr die Monster aus diesem Artikel gleich im Film sehen, dann findet ihr alle Filme von Der Herr der Ringe und Star Wars als Stream auf videociety.

Aus Ton geformt: die erste Maske

Monster, gezüchtet aus Menschen und Orks und gepresst aus kochend-heißer Erde: die Uruk-hai aus Der Herr der Ringe entstehen eigentlich genau wie Filmmasken – aus Ton. Damit eine Maske dem Schauspieler wie eine zweite Haut passt, muss nämlich erstmal ein zweites Gesicht geformt werden. Dafür braucht es einen Gipsabdruck des Schauspielers. Danach geht es ans kreative Handwerk: rund um das Gips-Gesicht bastelt der Make-Up-Artist nun eine ganz beliebige Form. Höhere Wangenknochen? Eine dicke Nase? Vielleicht ein zweites Kinn und eine Hundeschnauze? Kein Problem. Aber Achtung: die Form ist der Schlüssel zur Maske. Sitzt hier was schief, macht der ganze Kopf keinen Sinn mehr. Außer man will deformierte Monster wie Saruman sie hier züchtet:

Anschließend wird noch ein zweiter Guss angefertigt – die Innenseite des Schauspieler-Kopfes. Zwischen dem Tonkopf und dem Guss entsteht ein Zwischenraum. Und genau der ist Ziel des aufwändigen Verfahrens. Hier wird jetzt Schaumgummi hineingepresst. Die spätere Haut nimmt dabei Form an. Gebacken auf 160 Grad wird sie fest und die Maske ist endlich fertig. Nun fehlt nur noch Make-Up. Das Ergebnis bewundert der Hexer Saruman in diesem Clip:

Jedes Haar einzeln: Chewbacca

So wie ein Maler auf Leinwand malt, so malt ein Make-Up-Künstler auf Haut: im nächsten Schritt wird die Gummihaut nämlich auf ein Podest gespannt und bearbeitet. Hierbei gilt: wahre Perfektion liegt im Detail. Haare werden nämlich einzeln auf Kostüme und Prothesen genäht. Das kostet Zeit, vor allem wenn wir an Star Wars‘ berühmten Co-Piloten Chewbacca denken. Kreiert wurde dieser vom „Großvater des modernen Make-Up Designs“ Stuart Freeborn. Für seine Maske wurden extra Yakhaare und Angorawolle verwendet. Denn auch wenn es vielen nicht auffällt, insgeheim achtet das menschliche Hirn ganz genau auf Details wie Material und Farbe.

Auch die beste Maske kann übrigens einen markanten Schauspieler nicht wirklich verstecken: Fans erkannten Chewbacca-Darsteller Peter Mayhew schon allein an seinen Bewegungen – nicht nur an den blauen Augen, die man noch durch das Kostüm sehen konnte. Heutzutage würden rauslugende Augen aber als Fauxpas zählen. An den Augen einer Person schätzt der Mensch nämlich auf deren Alter. Der Zombie eines alten Mannes mit frischen hellblauen Augen würde sofort unrealistisch wirken – unser Gehirn auszutricksen ist wirklich nicht leicht. Aber die Profis geben ihr Bestes: milchige Kontaktlinsen verwischen sofort jeglichen jugendlichen Funken. Übrigens: Chewbaccas Schrei wurde aus Walross-, Löwen-, Bären-, Tiger-, Kamel-, Hasen- und Dachs-Geräuschen zusammengemischt. Kein Wunder, dass außer Han Solo ihn keiner versteht.

Und Action: Maske am Set

Die Maske ist konzipiert, gebacken und bemalt: jetzt ist es Zeit für den Dreh. Jedes Stück Ohr muss mit Fingerspitzengefühl angebracht, die Nase angeklebt und die Enden zusammengefügt werden. In professioneller Harmonie hasten die Hairdresser und Make-Up-Experten zwischen den Schauspielern hin und her. Erst nach drei bis sechs Stunden sind sie fertig, die Maske sitzt.

Jetzt beginnt der Drehtag und dieser wird lang: bis zu zehn Stunden am Tag wird im Schnitt gefilmt. Dabei kann es oft zu Unterbrechungen kommen: Masken werden nachbehandelt oder ausgewechselt. Am Ende des Tages geht es dann zurück in den Schminkstuhl. Mit Pinsel und Öl wird die zweite Haut abgetragen und die Maske bis zum nächsten Tag verwahrt. Ein Einblick in den Arbeitsalltag von Special-Make-Up-Studenten:

Der CGI-Konflikt

Brauchen wir überhaupt noch Masken, wenn man heutzutage mit CGI Drachen, Städte und ganze Filme animieren kann? Die Antwort ist kurz und knapp: ja. Besonders jüngere Projekte wie die letzte Staffel von Game of Thrones zeigen das deutlich. Untote mit ledriger Haut und irrem Blick haben am Set grüne Flächen im Gesicht. Wozu? An diesen Stellen werden CGI-Verletzungen per „Green Screen“ eingefügt.

Die Lösung heißt also Zusammenarbeit: nun können noch bessere Effekte entstehen – ohne dass alte Techniken aussterben. Game of Thrones zeigt: in die Zukunft gehen beide Arbeitsfelder Hand in Hand. Schaut euch nochmal die eindrucksvolle Maske der beiden Brüder Gregor und Sandor Clegane in ihrem großen Endkampf an:

Übrigens: Knochenbrüche, zerfetztes Gewebe und Brandwunden werden nicht nur im Movie-Business benötigt. Soldaten und medizinisches Personal müssen auf das Schlimmste vorbereitet werden: fürs Militär werden Schlachtfelder simuliert, für Mediziner Unfallorte. Kein Wunder, dass die Filmsets so überzeugend aussehen, wenn sie selbst erfahrene Soldaten überzeugen sollen.

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